Wolfhunde sind keine normalen Hunde. Je nach Wolfanteil hat man als Besitzer einen etwas anderen Hund im Haus und an der Leine oder einen "Fast"-Wolf. In Deutschland gibt es zwar anerkannte Wolfhund-Rassen. Allerdings werden nicht alle Wolfhunde nach diesen Rassestandards gezüchtet.
Welche Wolfhunde gibt es in Deutschland?
Tschechoslowakischer Wolfhund
Der Tschechoslowakische Wolfhund (TWH) ist wohl derzeit der verbreiteste Wolfhund in Deutschland.
Er wurde zunächst als Gebrauchshund für den Grenzschutz gezüchtet. Hierfür wurde der Karpatenwolf und der Deutsche Schäferhund gekreuzt.
Das Ergebnis ist jedoch nicht so ausgefallen, wie eigentlich gewünscht. Die Würfe beinhalteten sowohl gehorsame, mutige Wachhunde aber auch schreckhafte und misstrauische Hunde. Letztere waren scheue, ängstliche und sich stark an eine Bezugsperson orientierende Hunde. Diese waren für den angedachten Einsatz als Diensthunde nicht geeignet.
Heute wird der TWH nicht mehr als Gebrauchshund eingesetzt. Er hat die dafür notwendigen Eigenschaften aber weitestgehend behalten. Dazu zählen Mut, Energie, Ausdauer und eine gewisse Schärfe. Diese kann bei falscher Erziehung und Behandlung seitens des Besitzers auch in Aggression umschlagen, die sich dann gegen den Besitzer richten kann.
Saarloos-Wolfhund
Der Saarloos-Wolfhund (SWH) ist neben dem Tschechoslowakischen Wolfhund die zweite anerkannte Wolfhund-Rasse in Deutschland.
Er wurde gezüchtet um Menschen zu helfen. Z.B. als Blindenhund., da u.a. seine Intelligenz, Ruhe und Souveränität kurze Ausbildungszeiten ermöglichten. Sein Verhalten ist vergleichweise ruhiger und besonnener, aber oft auch scheuer, als das des Tschechoslowakischen Wolfhundes. Aufgrund der Scheuheit zeichnete sich ab, dass er als Gebrauchshund nicht einsetzbar sein wird.
Er entstand ursprünglich aus der Verpaarung einer europäischen Wölfin mit einem Deutschen Schäferhund.
Tamaskan
Der Tamaskan ist neben dem Tschechoslowakischen Wolfhung (TWH) und dem Saarloos-Wolfhung (SWH) einer der weniger vertretenen Wolfhunde in Deutschland. Und anders als der TWH und der SWH ist der Tamaskan in Deutschland keine anerkannte Rasse.
Er wurde zunächst als Schlittenhund gezüchtet. Eingekreuzt wurden zu TWH und SWH u.a. Huskys, Malamute und Schäferhunde. Der Tamaskan zeigt viele Eigenschaften von Schlittenhunden sowie den Arbeitswillen des Schäferhundes. Vor allem der Arbeits- und Bewegungsdrang, die Starrköpfigkeit sowie die hohe Gesprächigkeit. Auch der ausgeprägte Jagdtrieb ist typisch.
Amerikanischer Wolfhund
Der Amerikanische Wolfhund (AWH) wird hauptsächlich in Nordamerika gezüchtet. In Deutschland gibt es nur ein paar wenige Züchter und ist keine anerkannte Rasse. Beim AWH handelt es sich meist um Wolfhunde mit einem hochprozentigen Anteil ab ca. 70 %. Er wurde nicht als Gebrauchshund gezüchtet. Durch den hohen Wolfsanteil ist eine solche Nutzung praktisch unmöglich.
Die Tiere sind meist ein Leben lang sehr scheu, werden aber auch gerne geistig gefordert und sind neugierig. Das bedeutet für den Halter, dass diese Tiere oftmals schwer händelbar sind. Der AWH stellt hohe Anforderungen an seinen Besitzer. Angefangen von sehr viel Geduld, Überzeugungsarbeit und Fingerspitzengefühl bei der Erziehung und Behandlung im Alltag, über Ernährung, spezielle Sicherung des Grundstücks, gesichertes Gehege, Verträglichkeit mit Artgenossen, halten im Garten nur selten im Haus, u.v.m.